Benjamin Ferencz

amerikanischer Jurist; Hauptankläger im Nürnberger Nachfolgeprozess (Einsatzgruppenprozess 1947/48); Spezialist für Völkerstrafrecht, Friedensaktivist, Protagonist des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH/ICC) in Den Haag; Generaldirektor der Jewish Successor Organisation zur Restitution geraubten jüdischen Eigentums; Anwalt von KZ-Häftlingen wegen Entschädigungszahlungen; außerordentlicher Prof. für Internationales Recht an der Pace University in New York 1985-1996

* 11. März 1920 Somucuta Mare/Transsilvanien (heute Rumänien)

† 7. April 2023 Boynton Beach/FL

Herkunft

Benjamin (Ben) Berell Ferencz wurde 1920 in Somucuta Mare, einem kleinen Dorf im damals noch zum Königreich Ungarn gehörenden Transsilvanien als Sohn von Joseph und Sarah Ferencz (geb. Legman Schwartz) geboren. Kurze Zeit später kam die Region infolge des Ersten Weltkriegs (Vertrag von Trianon 1920) zu Rumänien. Die Situation der ungarisch-jüdischen Bevölkerung verschlechterte sich angesichts eines wachsenden Antisemitismus zusehends, so dass die Eltern mit dem zehn Monate alten F. nach New York emigrierten. Dort wuchs er in großer Armut ("Ich weiß, wie es ist, Hunger zu haben", zit. nach SZ, 9./10.4.2016) im als Hell's Kitchen bekannten Viertel in der Lower East Side von Manhattan auf, in dem Gewalt zum Alltag gehörte und F.s Kindheit nachhaltig prägte.

Ausbildung

Die Eltern sprachen mit ihrem Sohn nur Jiddisch, Englisch lernte F. erst nach seiner Einschulung im Alter von ...